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Tibetische Medizin
Tibetische Medizin
Die Tibetischen Medizin ist ein ganzheitliches System, wo Körper, Rede und erlebender Geist miteinander verbinden sind, und Krankheiten auf diesem Hintergrund betrachtet werden.

Das berühmteste schriftliche Werk der Tibetischen Medizin ist das Buch Gyüshi, dasvon dem berühmten tibetischen ArztYuthok Yonten Gonpo dem Älteren (708–833)über vier Medizintantras im 8.Jahrhundert verfasst wurde,der als Verkörperung des Medizin-Buddha betrachtet wird.
Im 12. Jahrhundert hat der Arzt Yuthok Yonten Gonpo der Jüngere (1126–1202)über Krankenuntersuchungen auf Grund des Pulses ergänzt. Im Buch sind 1,600 verschiedene Störungen und 404 Hauptkrankheiten klassifiziert und 2,293 Heilmittelzutaten dargestellt. Das Buch Gyüshi gilt als Grundlagenwerk der Tibetischen Medizin.

Nach tibetischer Vorstellung sind die fünf Elemente ( Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum ) Grundbausteine allen Lebens. Aus diesen fünf Elementen sind auch die drei Faktoren (Wind, Galle und Schleim) aufgebaut. Wind kontrolliert alle Bewegungen, auch die emotionalen und Gedankenaktivitäten und verbindet das Bewusstsein mit dem Körper. Galle reguliert Verdauungs- und Stoffwechselvorgänge und Schleim kontrolliert die Körperflüssigkeiten.
Normalerweise besteht ein harmonisches Gleichgewicht zwischen diesen drei Faktoren. Wenn einer der Faktoren zu stark oder zu schwach wird, erkrankt man.
Tibetische Medizin
Es gibt drei grundlegende Diagnosemethoden: die Befragung, das Betrachten und die Abtastung.
Die Befragung bedeutet, dass der Arzt die Geschichte des Patienten berücksichtigt. Man informiert sich über Lebensumstände, Gewohnheiten, Träume etc. von dem Patienten.

Beim Betrachten werden die Merkmale des Patienten wie der körperlichen Struktur des Patienten, der Augen, der Zunge vom Arzt überprüft. Es wird die Harnbetrachtung als wichtige Diagnosemethode in der tibetischen Medizin genutzt. Man betrachtet Harnfarbe, Dauer der Harnwärme, Geruch, Menge und Dauer des Schaums.

Die Abtastung betrifft die Körpertemperatur, die Pulsdiagnose ist hier am wichtigsten. Die tibetischen Ärzte sind für ihre Pulsdiagnosen bekannt: der Arzt tastet mit seinen mittleren drei Fingern die Pulse der Arteria radialis am Handgelenk des Patienten, der Zeigefinger drückt bis auf die Haut, der Mittelfinger bis zum Fleisch und der Ringfinger bis zum Knochen, dabei werden feinste Unregelmäßigkeiten gefunden, die Aufschlüsse über Veränderungen der Organe geben können.
Für die Therapie spielen Arzneien (zum grossen Teil aus Heilpflanzen) sowie Verhaltens- und Diätanweisungen sowie Massagen und Akupunktur eine wichtige Rolle.

Das Ziel der ärztlichen Behandlung ist, das Gleichgewicht innen wie außen zu wahren oder wiederherzustellen.
Die Tibetische Medizin ist eines der größten Vermächtnisse der tibetischen buddhistischen Kultur.