Chongqing
Einwohner: 32 Millionen, davon 5 Millionen in der Innenstadt (Ende 2010).
Geografische Lage: 29 Grad nördliche Breite, 106 Grad östliche Länge; ca. 1.800 km westlich von Shanghai; 330 km südöstlich von Chengdu, Volksrepublik China.
Provinz: Chongqing hat den Status einer regierungsunmittelbaren Stadtprovinz.
Fläche: 82.400 km² (entspricht der Größe Österreichs).
Partnerstadt: Düsseldorf, in Deutschland.
Einführung
Chongqing zählt zu einer der sich wirtschaftlich stark entwickelnden Städte im Westen Chinas. Sie befindet sich am Oberlauf des Yangtze-Flusses im Südwesten Chinas und bietet eine gut ausgebaute Infrastruktur sowie ein blühendes Wirtschaftsleben.
Die Stadt schreibt eine 2.000 Jahre lange Geschichte. Bereits um 600 n. Chr., während der Sui-Dynastie (581 – 618 n. Chr.), gewann sie durch ihre günstige Lage am Yangtze- und Jialing-Fluss erstmals wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Chongqing erhielt 1997 den Status einer chinesischen Provinz, die regierungsunmittelbar ist. Insgesamt gibt es im Lande nur vier dieser so genannten Stadtprovinzen; darunter auch Peking, Shanghai und Tianjin. Chongqing ist flächenmäßig die größte dieser vier Städte. Von ihr ausgehend soll die Wirtschaft im Westen Chinas entwickelt werden.
Die Stadt ist heute eine Metropole für die Maschinenbau-, Rüstungs- und Chemieindustrie. Nahe der Stadt befindet sich der international bekannte Drei-Schluchten-Staudamm, der mit den seinen drei – insgesamt 600 Kilometer langen – Schluchten eines der größten Bauwerke der Welt darstellt. Über ihn erreichen Hochseeschiffe die Stadt und machen sie somit auch logistisch zu einem wichtigen Anlaufpunkt. Der Damm fungiert in erster Linie zum Schutz von Überschwemmungen, zur Erzeugung von Strom und zum Transport von Schiffen.
Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ist die Stadt Chongqing auch für ihre atemberaubende Landschaft bekannt. So zählt beispielsweise die Drei-Schluchten-Region entlang des Yangtze-Flusses mit seinem romantischen Panorama zu einem Anziehungspunkt für viele Besucher. Bereits vor eintausend Jahren ließen sich Dichter und Künstler von den drei Schluchten Qutang, Wuxia und Xiling inspirieren. Heute lädt Chongqing ihre Besucher zu beeindruckenden Kreuzfahrten auf dem Yangtze in Richtung Yichang ein.
Ein weiteres Highlight aus längst vergangener Zeit sind die so genannten Dazu-Steinskulpturen, die sich 165 Kilometer von der Stadt entfernt befinden. Sie sind ein Denkmal alter Steinbildhauerei in den von Buddhisten angelegten Grotten rund um den Kreis Dazu; mit ihrem Ursprung in der Südlichen und Nördlichen Dynastie (420 – 589 n. Chr.). Bis hin zur Qing-Dynastie (1644 – 1911 n. Chr.) wurden hier Grotten geschaffen. Noch heute zählen sich insgesamt 75 dieser Grotten mit über 50.000 Steinskulpturen – ein beeindruckendes Bild unvergänglicher Werke.
Ebenfalls typisch für Chongqing sind die Berge, welche die Stadt im Sichuan Becken ringsum umschließen. Sie haben eine Höhe von 1.500 bis zu 3.000 Metern und vermitteln der „Bergstadt“ einen ganz besonderen Charme.
Die Vielzahl und Höhe der Berge beeinflussen ebenfalls das Klima Sichuans. Sie verhindern den Luftaustausch, weshalb die Sommer relativ heiß und feucht sind. Die Winter kennzeichnen sich durch starken Nebel. Der Jahresniederschlag beträgt bis zu 1.400 Millimeter.
Kulinarisch hat Chongqing für seine Besucher Einiges zu bieten. Als Spezialität gilt unter anderem der Feuertopf, in dem rohes Fleisch und Gemüse in kochender Brühe zum langsamen Garen gebracht wird. Ähnlich dem Fondue befindet sich der Kessel auf dem Esstisch, wobei die Gäste ihre Zutaten nach und nach in den Topf geben.
[©China-entdecken.com, Sabine Quast + Markus Bo]