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Das Dujiangyan-Bewässerungssystem liegt 60 Kilometer nordwestlich der Stadt Chengdu. Es zählt mit über 2.000 Jahren Geschichte zu einem der ältesten und erfolgreichsten Wasserbauprojekte in China. Das Stauwehrsystem schützt zum einen vor den gefürchteten Überschwemmungen des Min-Flusses, zum anderen werden die Wassermengen zur Bewässerung des Sichuan-Beckens (Rotes Becken) verwendet. So werden die Fruchtbarkeit des Bodens sichergestellt und reiche landwirtschaftliche Erfolge erzielt. Das Dujiangyan-Bewässerungssystem zählt seit dem Jahre 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Anlage wurde um 250 v. Chr. von Li Bing, dem örtlichen Präfekten des Staates Qin, und seinem Sohn angelegt. Sie gliederten das System in drei Teile: den Wasserschneidedamm Yuzui (Fischmaul), die Überlaufrinne Feishayan (Flugsandwehr) und den Bewässerungsstrom Baopingkou (Flaschenhals).

Der Wasserschneidedamm Yuzui liegt in der Anmutung eines Fisches in der Mitte des Min-Flusses und dient zur saisonal unterschiedlichen Verteilung der Wassermassen. Er gliedert den Fluss in einen inneren und äußeren Wasserstrom. Der innere Strom fließt durch den so genannten Flaschenhals Baopingkou und stellt dadurch eine ausreichende Bewässerung der Felder in der Ebene von Chengdu sicher. Der äußere Strom dient zur Ableitung von Hochwasser. Die so genannte Überlaufrinne Feishayan sorgt in der Überschwemmungszeit dafür, dass ein Großteil des Wassers vom inneren in den äußeren Strom des Min-Flusses abgeleitet wird.

[©China-entdecken.com, Sabine Quast + Markus Bo]