Chengdu
Einwohner: 10,44 Millionen, davon 4,52 Millionen in der Innenstadt (Ende 2004).
Geografische Lage: 30 Grad nördliche Breite, 104 Grad östliche Länge; ca. 2.000 km westlich von Shanghai; 330 km nordwestlich von Chongqing, Volksrepublik China.
Provinz: Sichuan
Fläche: 12.346 km²
Partnerstadt: Bonn, in Deutschland. Linz, in Österreich.
Stadtblume: Hibiskus
Stadtbaum: Ginkgobaum (Wertvolle Baumart aus der Eiszeit, die sich dank der klimatischen Bedingungen in Chengdu auch heute noch hier anpflanzen lässt.)
Einführung
Chengdu ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan und wird aufgrund ihrer weltweit größten Zuchtstation für Pandas auch „Panda-Hauptstadt“ genannt. Wie die Stadt Chongqing zählt Chengdu zum Wirtschaftszentrum Westchinas. Hier florieren die produzierende Industrie, das Finanzwesen und die Wissenschaft. Sie stellt ein attraktives Reiseziel für Besucher aus aller Welt dar.
Chengdu war schon 400 v. Chr. das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im Westen der Provinz Sichuan. Im 8. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem blühenden Zentrum von Handel und Kunsthandwerk. Während der Song- und Yuan-Zeit (960 – 1279 n. Chr., 1279 – 1368 n. Chr.) florierten in der Stadt die Seiden- und Brokatweberei, Papierherstellung sowie Buchdruckerei. Chengdu wurde zum Verwaltungszentrum und im Jahre 1024 tauchte hier das erste staatliche Papiergeld auf, welches als Zahlungsmittel im Tee- und Salzhandel Verwendung fand. Somit zählt China zum ersten Land der Welt, in dem Papiergeld verwendet wurde.
Chengdu liegt in der fruchtbaren Ebene des Sichuan-Beckens (Rotes Becken). Reiche landwirtschaftliche Erträge gehen bereits auf die Zeit um 250 v. Chr. zurück, als das Dujiangyan-Wasserbauprojekt zur Kontrolle des Min-Flusses sowie zur Bewässerung des Roten Beckens errichtet wurde.
In historischen Aufzeichnungen wird Chengdu auch als „Schildkröten- und Brokatstadt“ bezeichnet.
Ersterer Beiname geht auf die Periode der Streitenden Reiche (475 - 221 v. Chr.) zurück, als in der Stadt sechs Stadttore in Anmutung von Schildkröten errichtet wurden. Diese sind heute allerdings nicht mehr erhalten.
Letzterer Name trägt seinen Ursprung in der Han-Zeit (206 v. Chr. – 220 n. Chr.), in der die Stadt erstmals berühmte Brokatwebereien fertigte. Auch Jahrhunderte später noch war Chengdu für seine Seiden- und Brokatwebereien bekannt.
Chengdu hält viele Sehenswürdigkeiten für seine Besucher bereit; einige der schönsten und berühmtesten in China. Hier findet sich beispielsweise die weltweit größte Panda-Zuchtstation, das gigantische Wasserbauprojekt Dujiangyan, die atemberaubenden Qingching- und Emei Berge sowie der beeindruckende Jiuzhaigou-Naturpark.
Ebenfalls sehenswert sind Chengdus Teehäuser, in denen man die einzigartige Teekultur Chinas kennenlernen kann. Chengdu hält die besten Teehäuser Chinas bereit und lädt seine Besucher neben einer Tasse Tee zum gemütlichen Beisammensein und munteren Gedankenaustausch ein. Einige dieser Teehäuser bieten ihren Besuchern darüber hinaus sogar Aufführungen der traditionellen Sichuan-Oper: eine Mischung aus graziösem Tanz, heiteren Komödianten, Feuerspuckern, ständig wechselnden Masken sowie beeindruckenden Lichteffekten.
Als kulinarische Spezialität hält Chengdu für seine Besucher den Feuertopf bereit, in dem rohes Fleisch und Gemüse in einer scharf gewürzten Ölmischung zum langsamen Garen gebracht wird. Ähnlich dem Fondue befindet sich der Kessel auf dem Esstisch, wobei die Gäste ihre Zutaten nach und nach in den Topf geben.
[©China-entdecken.com, Sabine Quast + Markus Bo]