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Als Erstes soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß „Beijing chengshiguihua zhanlan guan“ - „Beijinger Stadtplanungsausstellung“ bedeutet und nicht etwa „Stadtplanungsmuseum“, wie oft geschrieben wird oder zu hören ist.

Letzteres ist sprachlich wie auch inhaltlich nicht richtig!

Es gibt zwar in der vierten Etage der Stadtplanungsausstellung in Beijing Darstellungen zu den einzelnen Generalplänen zu sehen, trotzdem ist das Ganze keine Ausstellung zur Geschichte der Stadtplanung, die den Namen Museum rechtfertigen würde.

Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die wesentlichen Etappen der Stadtplanung gegeben werden, der dabei helfen kann, die in der Ausstellung gezeigten Teile besser zu verstehen und vor allem in Verbindung mit einander zu bringen.

An Stelle eines Vorwortes:
“Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein.“
nach: Andreas Gryphius, um 1658

Diese Zeilen könnten einem in den Sinn kommen, wenn man Stadtplanungsaustellungen nur oberflächlich betrachtet, ohne Berücksichtigung der Hintergründe, die zu bestimmtenEntscheidungen in bestimmten Momenten führten.

Mehrere Jahrhunderte lang diente Beijing als Hauptstadt eines auf bäuerlicher Produktionsweise beruhenden Kaiserreiches, das sich in seiner Spätphase selbst genügte und mit Händen und Füßen gegen jede Modernisierung wehrte.

Struktur und Bauweise von Städten waren immer ausgerichtet auf ihre politische und ökonomische Funktion.
Das Design Beijings der Yuan, Ming und Qing Dynastie orientierte sich an den Bedürfnissen eines Systems, dessen höchster Repräsentant der Kaiser war und dessen Palast im Zentrum der Stadt lag und sich diese unterordnete.

Beijing war eine Stadt deren Aufgabe es war, die Legimitation der Macht des Kaisers zu demonstrieren und den Verwaltungsapparat des Landes zu beherbergen und zu ernähren.
So lebten in der Stadt vor allem Beamte, Händler, Handwerker, Künstler usw.

Es ist ganz und gar nicht so, daß sich das Aussehen Beijings seit den Tagen der mongolischen Eroberer nicht verändert hätte, wie immer wieder behauptet wird, allerdings liegen die Veränderungen schon lange zurück und sind nicht mehr so im Bewußtsein der Menschen wie die gegenwärtigen.

1215 nahm Dschingis Khan (1162–1227) die Hauptstadt der Jin-Dynastie - Zhongdu (Mittlere Hauptstadt) ein und ließ die Stadt plündern und in Brand setzen.
Auf ihren Trümmern errichtete später Kublai Khan seine Hauptstadt - Dadu (die große Hauptstadt), die auch unter dem Namen Khanbaliq (Stadt des Khan) bekannt wurde.
Seit 1408 wurde unter dem Ming- Kaiser Yongle die Stadt unter ihrem neuen Namen Beijing (Nördliche Hauptstadt) völlig neu erbaut. Nach der Machtübernahme durch die Mandschu, die die Qingdynastie begründeten, entstand die südliche Vorstadt, in der vor allem die Han-Chinesen und alle andreren Nationalitäten leben mußen, die die Manschu nicht in ihren Mauern haben wollten.

Die ummauerte viereckige Stadt - mit Toren in allen vier Wällen, mit sich im rechten Winkel kreuzenden Straßen und dem sich daraus ergebenden schachbrettartigen Muster, die chinesische Idealvorstellung einer Stadt - blieb in Beijing über Jahrhunderte erhalten.

Nach der Gründung der Volksrepublik 1949 erhob sich die Frage, was für eine Stadt Beijing in der Zukunft sein sollte.

Zu dieser Zeit war Beijing zwar eine bevölkerungsreiche Stadt, hatte jedoch einen sehr niedrigen Industrialisierungsgrad.
Auch unter Berücksichtigung der zahlreichen Arbeitslosen in Beijing wurde das Konzept ausgearbeitet, nach dem Beijing nicht nur das politische und kulturelle Zentrum Chinas, sondern gleichzeitig auch eine große Industriestadt sein sollte.

Nachdem diese Frage entschieden war, war zu klären, wie dieses Ziel erreicht und wie die Stadt entwickelt werden sollte.

Zu Beginn der 50er Jahre drehte sich die Diskussion bei der Ausarbeitung des Entwicklungsprogramms der Hauptstadt vor allem auch darum, wo das Zentrum der administrativen Verwaltungen in Beijing liegen sollte.
Es gab zwei unterschiedliche Meinungen:

Liang Sicheng, Chen Zhanxiang und andere Architekten waren der Auffassung, daß Beijing drei Zentren haben sollte
- eine Altstadt,
- ein neues Verwaltungszentrum in der westlichen Vorstadt und
- ein neues zentrales Gewerbegebiet in der südwestlichen Vorstadt.
Dadurch könnte die Konzentration von Menschen und Verkehr in einem Monozentrum vermieden oder zumindest reduziert werden.
Ein neues Verwaltungszentrum, so Liang und Chen, in die Altstadt zu integrieren, ohne diese in ihrem Charakter zu zerstören, sei fast unmöglich.

Hua Nangui, Zhu Zhaoxue und Zhao Dongri sowie Experten aus der Sowjetunion, die auf Einladung der Stadtregierung zur Unterstützung bei der Stadtplanung nach Beijing gekommen waren, waren der Meinung, daß sich das Zentrum der administrativen Verwaltungen in der Altstadt befinden sollte.
Auch dafür gab es gute Begründungen: Zum einen fehlte es an finanziellen Mitteln ein neues Verwaltungszentrum zu bauen, ohne das alte zu nutzen, zum anderen war den meisten Chinesen ein zentrales Verwaltungszentrum, das den „Mittelpunkt der Welt“ darstellt, eine aus der Tradition heraus gewachsene „heilige Kuh“, die man kaum schlachten konnte.

Also wurde in den nächsten Jahren das neue Verwaltungszentrum im Bereich der Altstadt errichtet.

Es erfolgte der Abriß der Stadtmauern, die die Grenze zwischen Herrschern und Beherrschten symbolisierte. Ein zu dieser Zeit nachvollziehbarer Schritt.
Auch wegen der Diskriminierung, die die Hanchinesen von den Mandschuherrschen hinnehmen mußten. Mit der inneren Stadtmauer fiel nämlich auch die Demarkationslinie, die die Mandschuherrscher gegen die Hanchinesen gezogen hatten, die nur in der Südvorstadt leben durften.
Entlang der [äußeren] Stadtmauer entstand die heute oft so genannte zweite Ringstraße.

Im bewußten Kontrast zur typischen Süd - Nord - Achse der Städte des alten China wurde in Beijing nun auch eine Ost- West - Achse geschaffen.
Der zentrale Teil dieser Achse - die „Dong Chang An Jie“ verläuft an Stelle der inneren Stadtmauer, der Begrenzung zwischen der „Kaiserstadt“ und der südlich vorgelagerten „Chinesenstadt“.
Südlich der Straße entstand auf der Nord - Süd - Achse der alten Stadt der „Tian’an Men Platz“ mit der westlich gelgenene Volkskongreßhalle, den östlich gelegenen Museen für die chinesische Geschichte und die chinesische Revolution. [Beide sind heute im Chinesischen Nationalmuseum vereinigt.] Im südlichen Teil des Platzes wurde später das Mao Zedong Mausoleum errichte.
Zwar sind diese Gebäude alle höher als der Kaiserpalast, aber auf Grund der Weitläufigkeit des Platzes fällt das nicht weiter ins Gewicht.

Neben dem teilweisen Abriß alter, völlig unzureichend entwickelter Alststadtbereiche und dem Neubau von Wohnungen entstanden im Laufe der Jahre außerdem
- Standorte der Eisen- und Stahlindustrie sowie der Petrolchemie im Westen
- Standorte der Chemie- und des Maschinenbaus im Südosten,
- Standorte der Textilindustrie im Osten,
- Standorte der Elektroindustrie im Nordosten und
- Standorte der Kultur- und Ausbildung im Nordwesten. Im letzten Gebiet sind einige Dutzend Hochschulen und Forschungsinstitute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet.

Der Generalplan von 1953 wurde in der Innenstadt, abgesehen vom Bau der der 2. Ringstraße und der Ost- West- Achse jedoch nur um den Tian’anmen Platz umgesetzt.
Anfang der 60er Jahre führte der Bruch mit der Sowjetunion zur Korrektur des Generalplanes und 1967 auf einem Höhepunkt der Kulturrevolution wurde die Ausführung des Generalplanes gänzlich abgebrochen und das Stadtplanungsamt geschlossen.

Die schnelle Entwicklung der Industrie verursachte schon bald Engpäse bei der Energie- und Wasserversorgung, entsprechende Umweltprobleme und einen ständig zunehmenden, teilweise chaotischen Straßenverkehr mit zahlreichen Staus. Das beeinträchtigte die Rolle Beijings als das politische und kulturelle Zentrum Chinas erheblich.

Angesichts dieser Situation wurde 1983 wieder ein Generalplan für die weitere Entwicklung Beijings ausgearbeitet.
Dem gemäß sollte Beijing nun nur nochdas politische und kulturelle Zentrum Chinas und das Zentrum Chinas für den internationalen Verkehr sein.

Im neuen Generalplan wurde nicht mehr betont, daß Beijing das wirtschaftliche Zentrum Chinas sein müsse. Vielmehr wurde unterstrichen, daß Beijing eine alte Kulturstadt sei und daß man mehr Wert auf den Schutz der Altstadt zu legen habe.

Im Oktober 1993 erarbeitete die Stadtregierung abermals einen, den neuen, veränderten Gegebenheiten entsprechenden Generalplan für Beijing, der die Entwicklung bis zum Jahr 2010 berücksichtigen sollte.

Das Stadtgebiet wurde abermals erweitert, 14 Satellitenstädte geplant und 25 Altstadtquartiere, die etwa 17 % der Altstadt ausmachen, als schutzwürdig eingestuft.

Die Schwerpunkte des Planes verlagerten sich aber weg von der Vergrößerung der Stadt hin zur Regulierung und Umgestaltung der Stadtbezirke und weg vom Aufbau neuer Stadtbezirke hin zum Aufbau neuer Vororte.

Zum ersten Mal wurde die Stadtentwicklung ausdrücklich den „Kräften der Marktwirtschaft“ geöffnet.

Gleichzeitig wurde vom Aufbauministerium ein Konzept gebilligt, dem gemäß Beijing im 21. Jahrhundert zu einer großen Weltmetropole werden soll.

Die Vorbereitung der olympischen Spiele 2008 gaben dieser Entwicklung einen zusätzlichen Impuls.

Beim Bau der olympischen Sporteinrichtungen wurde wieder die alte Süd - Nord - Achse betont.
Die kaiserzeitliche Süd- Nord- Achse, die im Süden am Yongding-Tor begann, endete nach 7 km im Norden am Glocken- und Trommelturm.
1946 wurde die Zentralachse bis zum Militärflughafen in Nanyuan im Süden verlängert.
Im Rahmen des städtischen Gesamtplans von 1953 verlängerte man dagegen die Zentralachse bis zu den nördlichen Vororten, um sie als Hauptader der Entwicklung der nördlichen Stadtteile zu benutzen.
Im Zuge der Vorbereitung der "Asian Games" im Jahr 1990 wurde der Abschnitt innerhalb der nördlichen Vierten Ringstraße fertiggestellt.
Im städtische Rahmenplan von 1993 wurde festgelegt, die Zentralachse sowohl im Süden bis zum Fünften Ring, als auch im Norden bis zu den Gebieten außerhalb des Vierten Rings zu verlängern.
Damit bekam die Achse eine Länge von 25 km, die sich in einen südlichen, einen mittlleren - mit der historischen Alststadt - und einen nördlichen Abschnitt gliedert.

Um die Erfolgschancen bei der erneuten Bewerbung als Austragungsort für die Olympischen Spiele zu erhöhen, entschied man sich, die notwendigen neuen olympischen Sportanlagen im nördlichen, anstatt im weniger entwickelten südlichen Stadtteil, zu errichten.
Eine Standortwahl zugunsten der Südstadt hätte die Chance bei der Bewerbung eindeutig verringert.

Der Errichtung der olympischen Sportanlagen auf der Süd- Nord- Achse wurde große symbolische Bedeutung zugemessen, sowohl für die Olympischen Spiele und ihre Sportstätten als auch für die Achse selbst. Denn vieles von dem, was für die Spiele gebaut wurde, dient als Grundlage für Beijings weitere Entwicklung in diesem Bereich der Stadt.

Die optisch auffälligsten Veränderungen im Stadtbild finden zur Zeit in dem östlich des Kaiserpalastes zwischen dritter und vierter Ringstraße gelegenen „Central Business District“ statt, eimem Teil des Stadtbezirkes Chaoyang.
Hier befindet sich unter anderem das chinesische World Trade Center sowie die neue Sendezentrale des staatlichen zentralen Fernsehens CCTV.

An dieser Stelle sei ein Wort zu den „Hutongs“ erlaubt.
In den Medien wird immer wieder die Zerstörumg der alten Wohnviertel beklagt.
Das ist ein nicht wegzuredender Fakt.
Die Schuld dafür wird aber sehr unscharf mal der „Stadt Beijing“ mal der „Regierung“ mal den „Chinesen“ angelastet. Je nachdem welche Absichten die Autoren mit dem entsprechenden Artikel verfolgen.
Mit der Zunahme der Bevölkerung – von etwa 1,7 Millionen im Jahre 1911 auf etwa 2,8 Millionen im Jahre 1953 und etwa 8 Millionen im Jahre 1973 - d.h. doppelt soviel wie man 1953 für dieses Jahr prognostiziert hatte, - kam es auch zu einer ständig steigenden Verdichtung in den traditionellen Wohnöfen, die inzwischen oft von mehreren Familien bewohnt wurden.
Die zunehmende Zahl der Bewohner führte zu vielfältigen Einbauten in den Wohnhöfen.
Die traditionelle Hofstruktur d.h. besonders die Nutzbarkeit des Innenhofes ging durch die baulichen Veränderungen verloren und beeinträchtigte die Qualität des Freiraumes erheblich.
Die Hutongs wurden wegen dieser baulichen Verdichtungen, ihrer Überbelegungen und der kollektiv zu nutzenden sanitären Einrichtungen in den Gassen, hoffnungslos überlastet.

Wegen der unzureichenden sanitären Bedingungen und der damals schon deutlichen Überbelegunggingen diePlanungen der 1950er und 1960er Jahrevon einem radikalen Umbau aus, d.h. einem großmaßstäblichem Abriß: jedes Jahr sollten 1 km2 Hutong- Viertel, abgerissen werden und durch doppelt soviele Neubauten ersetzt werden.
1957 glaubte man noch, daß die Sanierung der Wohnviertel auf diese Weise in 10 Jahren abgeschlossen sein könnte.
Solche Kahlschlagsanierungspläne und praktizierten Zerstörungen alter Stadtstrukturen waren in den 60iger Jahren weltweit gang und gäbe und nichts besonderes, auch wenn es damals schon Leute gab, die auf negative Folgen hinwiesen.

Diese Planung erwies sich aber unter anderem aus finanziellen Gründen nicht als realisierbar und konnte nur in einem sehr begrenzten Teilbereichen umgesetzt werden.

Seit Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte sich mit der Öffnungspolitik ein auch in Beijing bisher ungekannter Bauboom entwickelt. Die dritte und vierte Ringstraße wurden angelegt und 8-13 geschossige Wohnbauten zwischen der2. und 3. Ringstraße errichtet, um der Wohnungsnot zu begegnen. Doch die Einwohnerzahl der Stadt stieg mit dem Bauboom weiter stark an. 1982 wohnten offiziell 5 Millionen Menschen in der eigentlichen Stadt und 10 Millionen in dem zur Verwaltungseinheit Beijing gehörenden Gebiet.

Wie oben schon erwähnt wurde im Plan aus den Jahr 1993 die Stadtentwicklung ausdrücklich den „Kräften der Marktwirtschaft“ geöffnet.
Das, was erst einmal vernünftig klingt, öffnete aber der immer schnelleren und unkontrollierteren Vernichtung der Altstadt nun erst recht Tür und Tor - vor denen die Investoren bereits Schlange standen.

„Mit dem Generalplan von 1993 konnte man den Mechanismen des Marktes wenig entgegensetzen. Die Dynamik des Immobilienmarktes ist zum Schrittmacher der Altstadt geworden.
Als „Slums“ diskreditierte Hofhausquartiere werden abgerissen und in einem atemberaubenden Tempo durch Büros, Hotels, Wohnhochhäuser, Einkaufszentren ersetzt. Bauauflagen stellen für dollarschwere Investoren keine ernst zu nehmende Hürde dar“.
[zitiert nach: Eva Sternfeld: "The Capital as Design. Beijing Urban Planning between Tradition and Transformation", in: Vöckler, Kai; Luckow, Dirk: “Peking - Shanghai - Shenzhen”, Campus Verlag, Edition Bauhaus, Frankfurt/New York, p 469-475]

Ehe wir den Stab über den „Chinesen“ - wer auch immer das ist - brechen, sollten wir uns der „kulturellen Verbrechen“, die im Namen des Fortschritts in deutschen Städten begangen wuden, erinnern. Und besonders daran, was es bedeutet den „Marktkräften“ - also den Spekulanten das Feld unkontrolliert zu überlassen.

Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bemüht sich die Stadt Beijing darum, das Verkehrsproblem zu lösen. Jahr für Jahr werden alte Straßen verbreitert, neue Straßen sowie Kreuzungen mit Unter- und Überführungen angelegt. Außerdem sind inzwischen die vierte, fünfte und sechste Ringstraße entstanden. Trotzdem ist das Verkehrsproblem nicht von Grund auf gelöst.
Zur Zeit fahren rund zwei Millionen Beijinger jeden Morgen zur Arbeit in die Innenstadt, wo sich Verwaltung, internationale Firmen und Einkaufszentren ballen, mit der unausbleiblichen Folge des täglichen Verkehrskollapses, der sich dann Abends noch einmal wiederholt.
Dieses Problem wird durch die ständig steigende Zahl privater PKW der Einwohner der Stadt noch verschärft.
Deshalb setzt die Stadtregierung auf die Stärkung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs. Viele Milliarden werden in den Bau von rund 150 km neuen S- und U- Bahnstrecken sowie weiteren 700 km Stadtautobahn investiert.
Weitreichende Überlegungen spielen mit dem Gedanken eines komplexen Verkehrsleitsystems, [basierend auf Siemens Technologie] welches das Verkehrsaufkommen mißt und Ampelschaltungen und den Takt von Bussen, S- und U- Bahnen auf einander abstimmt, um Staus und Wartezeiten zu veringern.

Die Verlagerung von Industriebetrieben aus der Stadt heraus soll ebenfalls helfen, Umwelt- und Verkehrsprobleme zu lösen.

In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, daß die Stadt Vancouver Beijinger Erfahrungen bei der Reglementierung des Autoverkehrs während der Olympischen Sommerspiele 2008 nutzen will, um den Verkehr während der olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver zu organisieren.

Auch bei der Energieerzeugung und -bereitstellung stüzen sich die Planer und Unternehmen auf Effizienzsteigerungen. Seit Jahren ist das Stromnetz ein wunder Punkt der Infrastruktur. Vor allem in den Sommermonaten, wenn viele Klimaanlagen laufen, wird der Strom knapp. Daran sind nicht nur die mangelnden Kraftwerkskapazitäten Schuld, sondern auch das unzureichende Management der Netze.
Bei der „Guohua Electric Power Corporation“ einem der größten chinesischen Stromerzeuger und Betreiber des Pekinger Stromkraftwerks Nummer 1, laufen deshalb alle Informationen in einer mit Siemens IT Solution Steuerungstechnik ausgestatteten Produktions- und Management-Zentrale zusammen, von der aus der Konzern seine Stromerzeugung kontrollieren und am Markt ausrichten kann

Wir hoffen, daß die oben gegebenen Informationen Ihnen helfen, die einzelnen Teile der Stadtplanungsausstellung in einem Kontext zu sehen und besser miteinander in Verbindung zu bringen.

Die Stadtplanungsausstellung befindet sich südöstlich der U – Bahnstation „Qian Men“ gleich östlich neben dem markanten Gebäude des „alten Bahnhofs“, das heute als Kaufhaus benutzt wird.

Das wohl beeindruckenste Exponat ist das 302 m2 große im Maßstab 1:750 geschaffene Model der Stadt. Auf einer Luftbildaufnahme, die auf einen Glasfußboden projeziert wurde, wurden viele Teile der Stadt als Modelle mit großer Detailtreue aufgebaut.

Ein weiteres interssantes Model ist das im Treppenhaus hängende 10 m hohe und 9 m breite Bronzerelief, daß im Maßstab 1:1000 den baulichen Zustand der Stadt im Jahr 1949 wiedergibt.

Darüberhinaus gibt es Abteilungen, die sich dem Straßenverkehr und seiner Entwicklung widmen, sowie der Wasserversorgung und der Abwasserbehandlung, dem Umweltschutz und dem energiesparendem Bauen.

Natürlich gibt es auch eine Menge Informationen zu alten und modernen Bauten, die das heutige Stadtbild prägen.

In der vierten Etage finden sich Darstellungen zu den einzelnen, oben kurz angesprochen Bebauungsplänen.

Die Ausstellung ist Dienstags bis Sonntags von 9 – 17 Uhr geöffnet.
Montags ist Ruhetag.

(© china-entdecken.com Gert Wiemeier)