Das Grosse Nationaltheater das am 25. September 2007 eröffnet wurde, war der erste der neuen Repräsentationsbauten in Bejing, die infolge der Bemühungen der Stadtregierung um eine Modernisierung in der Stadt errichtet wurden. Damals gab es viel Aufregung als der Sieg in einer Ausschreibung um die beste Konzeption an einen ausländischen Architekten ging.
Letztendlich wurde der Bau, den der Beijinger Architektur Professor Alfred Peng von der Qinghua-Universität mit einer auf dem Wasser schwebenden Perle verglich, nach vielen Verzögerungen doch errichtet und fertiggestellt.
Und dieser Vergleich ist durchaus zutreffend. Unter einer in Ost-West-Richtung 212 m langen und in Nord-Süd-Richtung 143 m breiten und 46 m hohen ellipsoiden Kuppel, die von einem Teich umgeben ist, befinden sich das Opernhaus flankiert von einer Konzerthalle und einem Theater.

Der sich südwestlich, unweit des Kaiserpalastes und in unmittelbarer Nachbarschaft der am Tian'anmen-Platz stehenden Volkskonggresshalle befindende Bau war in voller Absicht als ein Kontrapunkt zu der vorhandenen Architektur geplant worden. Allerdings hilft die Reinheit der geometrischen Form, dass die Kuppel, die nicht höher ist als die umgebenden Gebäude, sich harmonisch in das Gesamtbild einpasst.

Der Standort für das Nationaltheater demonstriert die Bedeutung, die der Kunst und Kultur im neuen China beigemessen werden.

Der französische Architekt Paul Andreu erreichte durch die seitliche Bedeckung der freitragenden Kuppel mit Titanplatten und Glas, das sich in der Mitte dazwischen schiebt, dass der Eindruck eines sich öffnenden Theatervorhangs entsteht.

Der Zugang zu dem Gebaeude erfolgt von Norden aus durch einen 60 m langen, gläsernen Tunnel, der unter dem, die Kuppel umgebenden Teich, verläuft. Die Absicht des Architekten war es die Besucher des Opernhauses einzustimmen, sie herauszuführen aus der Realität des täglichen Lebens hinein in die Traumwelt der Oper und des Theaters.

Es wurde von ihm auch viel Wert darauf gelegt, dass neben dem 2500 Sitze umfassenden zentralen Opernhaus, der Konzerthalle für 2000 Besucher und dem Theater mit 1200 Sitzen der verbleibende Raum durch seine Gestaltung mit Strassen und Plätzen, mit Restaurants und Cafes der gesamten Anlage eine populäre Attraktivitaet verleiht und ihr damit der Hauch eines elitären Versammlungsraumes genommen wird.
[© china-entdecken.com Gert Wiemeier]