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Beijing HutongDie berühmten Beijinger Hutongs sind Straßen und Gassen, die durch Aneinanderreihung von einstöckigen Vier-Seiten-Höfen (siheyuan) entstanden sind und die typische Volksarchitektur der vergangenen Jahrhunderte repräsentieren.
Besonders schöne Beispiele finden sich nördlich und nordöstlich des Kaiserpalastes.

Ihre Breite variert von 40 cm bis hin zu 10 m. Der Ursprung des Wortes geht auf das mongolische Wort "hottog" für Brunnen zurück und ist seit der Yuan Dynastie nachweisbar.
Die meisten der heute noch erhaltenen Hutongs stammen aber aus der Zeit der Ming und Qing Dynastie.
Es gibt viele interssante Hutongs. Die interessantesten sind wohl in dem Gebiet um den Trommel- und Glockenturm und die Residenz des Prinzen Gong sowie um das Wohnhaus von Guo Moruo (bekannter Schriftsteller und Historiker, gestorben 1978) im Norden des Kaiserpalastes zu finden.

Gewöhnlich lebt eine Familie in einem Vier-Seiten-Hof, dann oft aber mit 2 oder 3 Generationen. Es kommt aber auch häufig vor, daß mehrere Familien in einer Anlage wohnen. Die Novelle "Vier Generationen unter einem Dach", des bekannten chinesischen Schriftstellers Lao She, beschreibt das Leben in einem siheyuan der 1930 iger und 1940 iger Jahre.

Im Zuge der Modernisierung der Stadt und der Bodenpreisspekulationen verschwinden immer mehr der nicht mehr den Anforderungen eines modernen Lebens entsprechenden Hutongs und mit ihnen auch ein Stück Pekinger Geschichte und Kultur; aber das ist der Widerspruch zwischen Modernisierung, Realisierung eines höheren Lebensstandards und Schutz historischer Stadtkerne, der weltweit kaum gelöst ist.

Viele Beijinger und ausländische Touristen sind sich einig darin, daß man ohne einen Besuch der Hutongs Beijing nicht wirklich gesehen hat.
[© china-entdecken.com Gert Wiemeier]