Gegenwärtig hat das zentrale chinesiche Fernsehen (CCTV) 13 Kanäle. Die Pläne für die Zukunft sehen aber eine Steigerung auf 200 Kanäle sowie einen weltweiten Wettbewerb mit Unternehmen wie CNN, NBC oder BBC vor. Um das zu ermöglichen, wurde die Errichtung eines neuen Zentrums nötig, daß den gesamten Prozeß der Fernsehproduktion an einem Ort konzentriert.
Anfang des Jahres 2002 wurde deshalb ein Wettbewerb für das beste Design des neuen Zentrums organisiert.
Diesen Wettbewerb gewann ein Konsortium aus dem Rotterdamer " Office of Metropolitan Architecture (OMA)" unter der Leitung von Rem Koolhaas, der international tätigen "Arup Group Ltd." und dem " East China Architecture & Design Institute (ECADI) Shanghai ".
Um aus dem banalen und scheinbar nie endenden Wettlauf um das höchste Gebäude der Welt auszubrechen und eine architektonische Landmarke zu setzen, die nicht nur durch die Höhe sondern auch durch ihr Design besticht und gleichzeitig Funktionalität mit Architektur verbindet, wurden die ungewöhnlichen Formen des neuen CCTV Zentrums entworfen.
Das neue Hauptquartier besteht aus drei Teilen: dem architektonisch einmaligen CCTV Hauptgebäude, dem "Television Cultural Centre" ( TVCC ) - ein ebenfalls sehr eigenwilliges Gebäude, das ein Hotel ein Besucherzentrum, ein Theater und Ausstellungsräume enthält - und dem "Media Park" - ein Gelände für Freizeitunterhaltung, Außenaufnahmen und Produktionsstudios. Das alles befindet sich auf der zentralen Achse des neuen Geschäftsdistriktes im Zentrum Beijings.
Das 230 Meter hohe Hauptgebäude, das neben Büro- und Verwaltungsbereichen auch die Studios sowie die Sende- und Produktionsräume enthält, ist kein traditioneller einzelner Turm, sondern besteht aus zwei sich schräg gegenüber stehenden und mit 6 Grad aufeinander zugeneigten Türmen, die durch ein Eckgebäude am Boden und ein weiteres, neun bis dreizehn Etagen hohes Eckgebäude in luftiger Höhe ab der 36. Etage mit einander verbunden sind.
Es war eine große Herausforderung für die Konstrukteure, dieses eigenwillige Gebäude nicht nur zu bauen, sondern auch erdbebensicher zu gestalten.
Das irreguläre Netzwerk auf der gläsernen Außenhaut des Gebäudes gibt einen Hinweis auf das innere diagonale Netzwerk der Verstrebungen und soll eine Vorstellung von den Kräften vermitteln, die in dem Gebäude wirksam sind.
Durch die "Lücke" in dem Gebäude sieht man das "Television Cultural Centre" (TVCC).
Diese beiden Gebäude bilden den Blickfang im neuen Geschäftsdistrikt Beijings.
(© china-entdecken.com Gert Wiemeier)