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Viele Städte in China hatten in alten Zeiten massive Stadtmauern. Nur wenige sind bis heute erhalten geblieben.
Eine der größten und fotogensten davon ist die von Xi'an.

Unter dem ersten Kaiser der Ming-Dynastie, Hongwu, wurde in der Zeit von 1370 bis 1378 eine Erweiterung der befestigten Stadt vorgenommen und ein neuer Erdwall aus gestampftem Lehm errichtet. Im westlichen und im südlichen Abschnitt wurde der neue Wall direkt über die schon vorhandenen alten Wälle gebaut, so daß auf lange Strecken ein alter Wall den Kern des neuen Walls bildet. Im Osten und Norden fand die Stadterweiterung statt, so daß es hier keinen alten Kern im Wall gibt.
Die Mauer umschloß eine rechteckige Stadtanlage mit einer längeren Ost- West- Achse (ca. 4 km) und einer kürzeren Nord- Süd- Achse (ca .3 km ) und einer eingeschlossenen Flßche von etwa 11, 5 km2.
Vor der Mauer entstand durch den Aushub der Erdmassen, die für den Bau der Wallanlage verwendet wurden, ein Graben, der 20 m breit und ca 7 m tief war.

Im Jahr 1568 ließ der Militärgoverneur die Außenseite und den Kopfbereich des Erdwalls mit einer Ziegelmauer befestigen.
Ihre heutigen, wesentlichen Merkmale erhielt die Mauer in der Zeit um 1781 als umfangreiche bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Neben Mauervorsprüngen, die der besseren Verteidigung dienten, wurde der gesammte Wall - außen und innen - mit einem Ziegelmauerwerk versehen und die Tortürme befestigt. Außerdem wurde die Drainage der Mauern verbessert.

In den 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden wieder umfangreiche Reparaturmaßnahmen durchgeführt, um die Schäden, die in der jüngeren Geschicht entstanden waren, zu beseitigen.
Als die japanische Luftwaffe die Stadt bombardierte, wurden zahlreiche Luftschutzbunker in die Mauer getrieben, die in späteren Jahren dann noch als Kornspeicher genutzt wurden.
All diese Hohlräume sind nun wieder verfüllt.
Unter der Leitung der Stadtregierung wurden außerdem die Tor- und zahlreiche andere Wachtürme wieder errichtet, der Wassergraben vor der Stadtmauer saniert und eine Parkanlage zwischen Mauer und Graben geschaffen.

Im Jahr 2005 wurde die letzte Lücke in der Mauer geschlossen und sie zeigt sich nun wieder in ihrer ganzen wuchtigen Größe.

Die Mauer ist 12 m hoch. Am Fuß ist sie zwischen 15 und 18 Metern breit, an der Krone nur noch zwischen 12 bis 14 Metern. Ihre Gesamtlänge beträgt - gemessen in der Mitte - 13,7 Kilometer. Die Mauerkrone ist zur Außenseite mit Zinnen bewehrt.
Im Abstand von je 120 m hat die Mauer einen 12 m langen und 20 m breiten Vorsprung, der der besseren Verteidigung der Mauer diente. Bei jedem Vorsprung stand früher auch ein kleiner Wachturm. Insgesamt hat die Mauer 98 Vorsprünge.
Auf der Innenseite hat die Mauer zehn, sechs Meter breite Aufgänge.
An den vier Ecken gibt es es je einen Turm und an jeder Seite gab es je ein Tor, das mit einer eigenen Torbastion und einer Zugbrücke über den Wassergraben gesichert war. Die Zugbrücken wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts abgebaut. Heute gibt es davon nur noch die rekonstruierte Anlage am Südtor.
Um den Bedürfnissen des modernen Verkehrs gerecht zu werden, wurden weitere, tunnelartige Durchlässe durch die Mauer geschaffen.

Wer die gesamte Mauer und die umgebende Stadt besichtigen will, kann dies auf Fahrrädern tun, die man sich ausleihen kann oder in kleinen elektrisch betriebenen Wagen.

Postkarten, Andenken, Snacks und Getränke sind natürlich auch auf der Mauer zu erhalten.

Regelmäßig werden auf der Mauerkrone Langstreckenläufe organisiert - der sogennante "Mauermarathon".

Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere kulturelle Aktivitäten, die Einheimische wie Touristen anziehen.
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