Der Jokhang Tempel befindet sich im Zentrum der Stadt Lhasa und geht wie der Potala Palast auf eine Anlage aus der Zeit von Songtsen Gampo zurück. Jokhang bedeutet „Das Haus Buddhas".
Songtsen Gampo, der im 7. Jahrhundert Tibet einigte, er herrschte von ca. 617 bis 649, förderte den Buddhismus, um seine Macht zu festigen. Um kriegerische Auseinandersetzungen zu vermeiden, einigten sich die nepalesischen, tibetischen und chinesischen Herrscher aus der Tang - Dynastie [618 - 907] darauf, den status quo durch die Verheiratung Songtsen Gampos mit je einer nepalesischen und einer chinesischen Prinzessin [im Jahr 641] zu besiegeln.
Um die angeblich noch zu Lebenszeiten des Buddha Shakyamuni angefertigte Statue, die ihn im Alter von 12 Jahren zeigt, und von der chinesischen Prinzessin Wen Cheng mit in die Ehe gebracht wurde, würdig zu beherbergen, wurde der Jokhang Tempel errichtet.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Jokhang Tempel nach Zerstörungen immer wieder aufgebaut und erweitert.
Der Jokhang Tempel ist auf einer Ost - West - Achse errichichtet und verschmilzt in seiner Bausubstanz tibetische nepalesische und chinesischen Architekturelemente. Die ersten beiden Stockwerke der zentralen Halle des Jokhang Tempel sollen noch aus der Gründungszeit stammen.
Der Jokhang Tempel wurde im Jahr 2000 in die UNESCO - Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Der Glaube, daß man mit dem Besuch des Jokhang Tempel die Gefahr einer Wiedergeburt in einer unwürdigen Form bannen kann und mit mehrmaligen Besuchen des Jokhang Tempel den Grundstein legt für eine Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten, geht auf den 5. Dalai Lama zurück.
Für viele Tibeter gilt der Jokhang Tempel deshalb als der heiligste Platz.
Am Vormittag sind alle Hallen im Jokhang Tempel geöffnet, am Nachmittag nur die Haupthalle. Deshalb ist es ratsam, den Jokhang Tempel am frühen Morgen zu besuchen.
Zwischen 19:30 und 21:00 Uhr versammeln sich die Mönche in der Haupthalle des Jokhang Tempel zum Gebet, an dem auch Pilger und Touristen teilnehmen dürfen.
Für einige der Hallen des Jokhang Tempel kann man eine Fotoerlaubnis erhalten für andere nicht. Vor dem Besuch des des Jokhang Tempel ißt man besser keinen Knoblauch, denn ein schlechter Atem würde als eine Beleidigung Buddhas aufgefaßt.