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| Das Opernhaus in Guangzhou http://dp.pconline.com.cn/photo/2091457.html  | 
                
                Was für  19. Jahrhundert die Oper von Charles Garnier in Paris darstellte, war für das  20. Jahrhundert die von Jørn Utzon entworfene Oper in Sydney. Und auch das 21.  Jahrhundert hat nun „seine“ Oper bekommen: Im Februar 2011 wurde nach  8-jähriger Bauzeit das neue Opernhaus in Guangzhou eröffnet. Und schon heute ist  klar, dass die chinesische Metropole mit diesem Gebäude neue Maßstäbe gesetzt  hat.
                
Die Architektin hinter der neuen Oper in Guangzhou, Zaha Hadid, wurde 1950 in Bagdad  geboren und ist heute britische Staatsbürgerin. Im Jahr 2004 erhielt sie den Pritzker-Preis  und war damit weltweit die erste Frau, der der „Nobelpreis der Architektur“  überreicht wurde. Ihr Entwurf stellte die Bauherren der Oper jedoch vor eine  große Herausforderung. So war insbesondere der Innenausbau sehr komplex und  erforderte den Einsatz spezieller Materialien, wie unter anderem dem  sogenannten „HI-MACS®“.
              
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| Das Opernhaus in Guangzhou http://dp.pconline.com.cn/photo/2091457.html  | 
                
              Von außen gleicht das 42.000 Quadratmeter große Bauwerk zwei Kieselsteinen, die  in vielen Jahren im Flussbett glatt geschliffen wurden. Und so, wie auch in der  Natur selbst, gibt es an der neuen Oper von Guangzhou nicht einen einzigen  rechten Winkel und keine Wand steht senkrecht. Mit dieser optischen Anlehnung  an ein natürliches Vorbild fügt sich der Bau optimal in seine Lage an den Ufern  des Perlflusses ein. Und auch die Umgebung der beiden Gebäude - einerseits dem  Grand Theater und andererseits der Mehrzweckhalle – ist an dieses Bild  angelehnt. So sind die beiden Hallen nicht streng voneinander abgegrenzt,  sondern werden organisch durch Rampen für Fußgänger und Fahrradfahrer miteinander  verbunden, die wie ein lebendiger Strom zwischen den Gebäuden umher fließen. So  wird auch das Leben um der Oper herum in die Architektur mit eingebunden und  die Oper wird zum lebendigen Teil der Stadt.
              
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| Das Opernhaus in Guangzhou http://dp.pconline.com.cn/photo/2091457.html  | 
                
                Und auch im Inneren hat die neue Oper in Guangzhou sowohl quantitativ als auch  qualitativ einiges zu bieten. So haben im 70.000 Quadratmeter großen Neubau ein  großer Konzertsaal für 1.800 Besucher, einen Empfangsbereich mit Lobby und  Lounge, ein kleineres Mehrzweck-Theater mit 400 Sitzplätzen sowie selbstverständlich  Büros und Verwaltungsräume Platz. Selbstredend ist die Technologie im Theater  auf dem neuesten Stand, um den Besuchern ein Optimum an Opern-, Ballett-,  Konzert- oder Theatergenuss zu bieten. Und auch im Innenraum wird die einmalige  Architektur deutlich. So gibt es auch hier nicht einen rechten Winkel, keine  Wand steht senkrecht und keine Decke ist vollkommen waagerecht konstruiert. Die  Gänge sind so fließend und lebendig geformt, wie auch die Rampen um das Gebäude  herum. Zugleich wird die organische Formensprache jedoch durch eine kristalline  Formgebung beispielsweise in Stützen und Fenstern aufgebrochen und ergänzt. Das  Ergebnis ist spektakulär. Denn durch das Verformen und „Falten“ der  unterschiedlichen Elemente wird der Eindruck und Nahtlosigkeit und Fluss ebenso  wie von Schluchten und Wachstum vermittelt und Tageslicht kann tief in das  Gebäude dringen.
                
                Mit diesem herausragenden Gebäude hat Guangzhou sich und seinem neuen Geschäftsviertel  Zhu Jiang, in welchem sich die Oper befindet, mit Sicherheit ein Denkmal  gesetzt. Doch auch für den wachsenden kulturellen Status, den China in diesem  Jahrhundert mehr und mehr innehat, ist die neue Oper in  ein eindrucksvolles Symbol.


