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Plan des Erdbebenmuseums in LanzhouEs ist das erste Erdbebenmuseum in China, das sich, nicht einem speziellen Erdbeben widmet, sondern sich als eine Einrichtung versteht, die Wissen über Erdbeben im Allgemeinen vermitteln will, vor allem aber Wert darauf legt, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung hinsicshtlich Erdbebengefahrenabwehr und Katastrophenhilfe zu entwickeln.

Das Museum wurde 1988 vom Erdbebendienst der Stadt Lanzhou und der Hochschule für Verkehrswesen Lanzhou gemeinsam gegründet und 1989 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Es befindet sich in der Gemeinde Shilitao des Stadtbezirkes Anning am nördlichen Rand der Stadt Lanzhou. Die Ausstellungsräume des Museums befinden sich in einem erweiterten Stollensystem eines ehemaligen Luftschutzbunkers.

Bei der Anlage des Stollensystems wurden mehrere alte Störungszonen im mit Löß überdeckten Grundgebirge, das vorwiegend aus Tonschiefern besteht, aufgeschlossen. Die erste ist direkt über der Eingangshalle sichtbar, leider etwas durch Hangmaterial überrollt. Die zweite, mit einer Reibungsbrekzie gefüllte Störungszone ist dagegen an der Ortsbrust einer Zweigstrecke des Stollensystems gut sichtbar gemacht worden.

Eingangshalle des Erdbebenmuseums in LanzhouObwohl es im Gebiet von Lanzhou wiederholt zu schweren Erdbeben kam, liegt der Schwerpunkt des Museums weniger auf der Darstellung der lokalen Erdbeben, als vielmehr auf der Vermittlung von Wissen über Erdbebenentstehung und vor allem von Wissen über Gefahrenabwehr und Katastrophenhilfe.
Auch wenn gerade diese Aspekte in einer vor allem Chinesen ansprechenden Art und Weise in einem 104 Meter langen Wandbild dargestellt werden, in dem 83 wahre Begebenheiten in etwa 1000 Einzelbildern verarbeitet wurden, ist der Besuch doch auch für die der Sprache nicht Mächtigen interessant.

Die etwa 1000 m2 umfassende Ausstellungsfläche in dem Stollensysten ist in mehrere Abschnitte gegliedert.
Nach der Eingangshalle folgt eine Abteilung zur Tektonik der Region, die die großen Störungen der Erdkruste zeigt, an denen die Erdbeben stattfinden.
Anschließend gibt es eine Kammer in der angeblich ungewöhnliche Naturereignisse oder auffälliges Verhalten von Tieren im unmittelbaren Vorfeld von Erdbeben dargestellt sind. Es folgt das oben bereits erwähnte Wandbild. Dieses Wandgemälde wurde wegen seines großen pädagogischen Wertes bei der Popularisierung von Erdbeben relevantem Wissen vom Staatlichen Seismologischen Dienst mit einem zweiten Preis ausgezeichnet.

Anschließend gibt es eine Ausstellung von schriftlichen und anderen historischen Belegen mit Bezug zu Erdbeben. Man kann die erste Steinstele besichtigen, die über ein Erdbeben in China während der Songperiode berichtet sowie die erste Karte mit Erdbebenintensitätszonen, die in China angefertigt wurde [Erdbeben in Pinglu Shanxi am 23. Oktober 1815]
Störungszone im Erdbebenmuseum LanzhouAußerdem gibt es Belege zu dem einzigen bekannten Notgeld, das in China infolge eines Erdbebens [Erdbeben von Haiyuan 1920]emmitiert wurde.
Daneben werden Publikationen bekannter chinesischer Erdbebenexperten ausgestellt.

Es folgen Kammern, in denen an die großen Erdbeben von Haiyuan und Xingtai erinnert wird.

In der nächsten Kammer wird über Erdbebenforschung in den weiten unbewohnten Gebieten Tibets berichtet.

Eine weitere Kammer enthält eine Sammlung von Erdbebenmeß- und –registrierapparaturen. Neben einer modernen Magnetbandapparatur aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunders sind auch künstlerisch gestaltete Keramikmodelle des ersten Seismoskops, das von Zhang Heng konstruiert wurde, zu sehen, mit dem es ihm im Jahr 138 in großer Entfernung vom Epizentrum gelang, ein Erdbeben in Lanzhou nachzuweisen.
Das ebenfalls zu den Meßgeräten zählende Strainseismometer, das aus einem mehrere Meter langem Rohr aus Quarzglas besteht, ist in einer eigens dafür geschaffenen Strecke aufgebaut.

Modell des Seismoskops von Zhang HengDen Erdbeben im Ausland und den Seebeben sind ebenfalls eigene Kammern gewidmet.

Zum Schluß gibt es noch eine Kammer, in der man sein Wissen interaktiv testen kann.

In der Audiovisuellen Abteilung, die sich im Hauptgebäude außerhalb des Stollensystems befindet, gibt es eine Sammlung von mehr als 20 Filmen über Erdbeben im In- und Ausland, die den Besuchern weiteres Wissen über Erdbebenentstehung, erdbebensicheres Bauen, Rettungswesen usw. vermitteln.

Zu der Öffentlichkeitsarbeit des Museums gehört neben der Organisierung von Sommercamps für Schüler der Mittelschulen auch die Zusammenstellung und der Druck von Informationsmaterial zur Katastrophenvorsorge und der Katastrophenhilfe.

Ziel des Museums ist es, nicht nur ein Zentrum zur Popularisierung der Erdbeben- Katastrophenvorsorge zu sein, sondern sich auch zu einem Bildungs- und Erlebniszentrum für alle Aspekte eines Katastropenschutzes [Erdbeben, Feuer, Chemieunfälle usw.] zu entwickeln.